Wohnungen sind leerstehend, wenn sie nicht vermietet und nicht von den Eigentümerinnen oder Eigentümern selbst bewohnt werden. Ferien- und Freizeitwohnungen fallen nicht darunter.

2018 standen schätzungsweise 1,7 Millionen Wohnungen in Deutschland leer. Das entspricht 4,2 Prozent des gesamten Wohnungsbestands. Ostdeutsche Regionen sind besonders stark davon betroffen.

Eine Wohnung gilt als leerstehend, wenn sie nicht vermietet oder nicht von der Eigentümerin oder dem Eigentümer bewohnt wird. Ferien- und Freizeitwohnungen zählen nicht dazu. Eine jährliche aktualisierte amtliche Statistik zu leerstehenden Gebäuden und Wohnungen gab es in Deutschland bisher nicht. Schätzungen kamen vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Berücksichtigt werden Angebots- und Nachfrageindikatoren. Mit den Erkenntnissen aus der Zusatzerhebung „Wohnen“ des Mikrozensus hat das BBSR das bisherige Berechnungsmodell angepasst.

Der so geschätzte Leerstand verringerte sich im Betrachtungszeitraum 2012 bis 2018: Laut BBSR standen 2018 rund 1,7 Millionen Wohnungen in Deutschland leer; das sind 4,2 Prozent des gesamten Wohnungsbestands. 2012 waren es noch 4,5 Prozent.

Hoher Leerstand besonders in ostdeutschen Regionen

Ostdeutsche Regionen, mit Ausnahme von Berlin und seinem Umland, sind besonders von Wohnungsleerstand betroffen. Dort standen 2018 im Schnitt 7,2 Prozent der Wohnungen leer. In einigen Landkreisen Sachsens und Sachsen-Anhalts wurden Leerstandsquoten von 13 bis 17 Prozent erreicht. In Westdeutschland betrug die Leerstandsquote im Schnitt 3,3 Prozent.

Auch Landkreise der westdeutschen Mittelgebirge verzeichneten hohen Leerstand. Dazu gehören zum Beispiel:

• Hunsrück sowie
• Fichtelgebirge, Oberpfälzer und Bayerischer Wald.

Es sind häufig strukturschwache Regionen, aus denen vor allem junge Menschen wegziehen.

Dennoch war die Quote dort geringer als in einigen ostdeutschen Regionen. In den westdeutschen Bundesländern schrumpfte der Leerstand von 2012 bis 2018 um 0,4 Prozentpunkte. In Ostdeutschland hielt sich das Niveau mit Ausnahme der Jahre 2015 und 2016.

Leerstand steigt in Regionen mit höherer Abwanderung

Der Wohnungsleerstand ist abhängig von der Situation des lokalen und regionalen Wohnungsmarktes. In wachsenden kreisfreien Großstädten stand im Schnitt weniger als ein Prozent der Wohnungen leer. Seit 2012 verringerte sich dort die Leerstandsquote um zwei Prozentpunkte: Es sind mehr Menschen zugezogen. In Regionen mit stärkerer Abwanderung hingegen wuchs der Anteil leerstehender Wohnungen um rund zwei Prozentpunkte auf durchschnittlich 10,7 Prozent.