Schwerpunktthema:
Wo wir leben
Kommunale Kassenkredite sinken seit 2011 durch Entschuldungen
Kassenkredite stellen die Zahlungsfähigkeit von Kommunen kurzfristig sicher. Hohe Kassenkreditlasten bedeuten wenig Handlungsfreiheit. Die Karte gibt die Werte auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte wieder.
Mit Kassenkrediten schließen Kommunen die Lücken zwischen laufenden Einnahmen und Ausgaben. Sie sind eine gute Messgröße, um den finanziellen Spielraum einer Kommune abzuschätzen. Siehe bitte auch Indikator zur Steuereinnahmekraft. Kassenkredite konzentrieren sich auf wenige Bundesländer. Seit 2011 ist die Gesamtkreditsumme durch Entschuldungsprogramme deutlich gesunken.
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Datenbasis:
Schulden der Kernhaushalte, Regionaldatenbank der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder; Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Regionaldatenbank der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder
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Name des Tabellenblatts: Deutschlandatlas_GEM1221
Indikatorname: ko_kasskred
Langfassung
Um laufende Einnahmen und Ausgaben auszugleichen, greifen Kommunen auf Kassenkredite zurück. Diese sind nicht an Investitionen gekoppelt – im Unterschied zu klassischen Kommunalkrediten mit langen Laufzeiten. Kassenkrediten steht also keine Vermögensbildung gegenüber. Kommunen sichern durch sie die kurzfristige Zahlungsfähigkeit; Kassenkredite sind vergleichbar mit Überziehungskrediten, wie sie von Privathaushalten und Unternehmen genutzt werden.
Gesamtkreditsumme seit 2011 deutlich gesunken
Ein Kassenkredit zeigt die Finanzsituation der kommunalen Gebietskörperschaft an. Hohe Kassenkredite einer Kommune engen ihren Handlungsspielraum stark ein. Die Kassenkredite der deutschen Kommunen lagen 2021 bei ca. 28,5 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es knapp 31 Milliarden Euro, 2011 über 44 Milliarden Euro. Die Kredite hatten sich im Laufe der Jahre zunächst erhöht. Entschuldungsprogramme in den Bundesländern, etwa in Hessen 2018, reduzierten die Gesamtkreditsumme deutlich. Sie sank in zehn Jahren um rund 35 Prozent.
Kommunale Kassenkredite der Gemeinden und Gemeindeverbände in Millionen Euro 2021Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), 2021
Kreditlastenverteilung kann innerhalb des Bundeslandes unterschiedlich sein
Besonders hoch sind die Kassenkreditlasten in Gemeinden der Bundesländer
Saarland,
Nordrhein-Westfalen und
Rheinland-Pfalz sowie
in einzelnen Gemeinden anderer Bundesländer.
Innerhalb eines Bundeslandes verteilen sich die kommunalen Kassenkredite unterschiedlich: In den nördlichen und westlichen Ländern gibt es Gemeinden ohne Kredite sowie mit Krediten von über 446 Euro pro Kopf. In Berlin, Hamburg und Bremen existieren kommunale Kassenkredite strukturbedingt nicht.
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